Tontöpfe im Kontakt mit Lebensmitteln

Pflanztöpfe und –schalen aus Ton werden schon seit vielen Jahren auch zum Aufbewahren oder Zubereiten von Speisen verwendet. Im Handel gibt es eine Vielzahl von Rezeptbüchern, die sich mit dem Thema Backen und Kochen im Tontopf befassen.

Daher halten wir es für geboten, die rechtlichen Aspekte des Umgangs mit Lebensmitteln bei einem Artikel, der von seiner eigentlichen Bestimmung kein Essgeschirr oder -gefäß ist, klarzustellen:

Den rechtlichen Rahmen liefert das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB):

Gegenstände, die “.. dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen ..“, werden dort im §2 Abs. 6 Satz 1 als so genannte “Bedarfsgegenstände” definiert, im Sinne des Artikels 1 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 des Europäischen Parlaments.

Die Erzeugnisse unseres Hauses sind keine derartigen Bedarfsgegenstände, weil es sich bei ihnen um Pflanzgefäße und nicht um Essgefäße oder Essgeschirr im eigentlichen Sinne handelt. Aus demselben Grund trifft für sie auch nicht die ab dem 20. Mai 2007 in Kraft getretene “Konformitätserklärungsverpflichtung von keramischen Artikeln, die mit Lebensmitteln in Verbindung kommen (2005/31/EG)“, zu.

Diese Konformitätserklärungsverpflichtung ist auch dann nicht anwendbar, wenn Artikel unseres Hauses zu nicht bestimmungsgemäßen Zwecken verwendet werden sollten, z.B. wenn jemand ein Brot in einem Blumentopf backt, einen Salat in einer Pflanzschale anmacht oder eine Pizza auf einem Blumentopf-Untersetzer backt und serviert.

  1. Ergänzend hierzu erklären wir jedoch, dass alle unsere Produkte frei von schädlichen oder für die Verbraucher beeinträchtigenden Bestandteilen sind.Nach dem Brennprozess bei 1000 °C finden sich keine Stoffe oder Verbindungen im Endprodukt, die sich, bei bestimmungsgemäßer Nutzung der Gefäße, negativ auf die Gesundheit der Verbraucher auswirken könnten.Auch sind keine als besonders gefährlich eingestuften Verbindungen und Substanzen der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur ECHA (Stand Juli 2012) in den von uns verwendeten Rohstoffen und Endprodukten vorhanden bzw. nachweisbar.

    Alle von uns verwendeten Glasuren sind ohne Blei- und Cadmiumzusätze.

    Die im gebrannten keramischen Produkt enthaltenen, teilweise wasserlöslichen, Verbindungen sind alle natürlichen mineralischen Ursprungs. Sie enthalten weder Schwermetalle noch gesundheitsschädliche Substanzen.

  1. Alle naturroten Artikel aus unserem Produktionsprogramm können ohne Gefahr mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Bei den Grundrohstoffen handelt es sich um naturbelassene Tone und Lehme.Bestimmte Produktvarianten werden jedoch mit mineralischen Zusätzen versehen. Diese Artikel sollten aus Sicherheitsgründen nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Siehe Punkt 5.
  1. Für das Züchten und Verzehren von den zurzeit gängigen Ess- oder Kräuterpflanzen in unseren Produkten gilt das oben Gesagte gleichermaßen. Ein möglicherweise negativer Einfluss auf die betroffenen Pflanzen durch Blumenerden, Dünger oder sonstiger Stoffe, die der Verbraucher anwendet, kann von uns hier nicht beurteilt werden.
  1. Sollten unsere naturroten, also aus rot brennenden Tonen hergestellten, Produkte entgegen der eigentlichen Gebrauchsbestimmung in Kontakt mit Lebensmitteln gebracht werden, etwa wenn Brot oder Kuchen darin gebacken wird, ist mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Verbraucher nicht zu rechnen.
  1. Folgende Artikel aus unserer Fertigung sind für den Kontakt mit Lebensmitteln nicht geeignet:
    • Gefäße der mit mineralischen Zusatzstoffen versehenen Tonvarianten „umbra“ und „basalt“ enthalten Zusätze, deren Unbedenklichkeit in Bezug auf den Kontakt mit  Lebensmitteln von uns nicht zugesagt werden kann. Daher raten wir für diese Produkte von einer anderen Nutzung als zu reinen Pflanzzwecken, insbesondere der Kontakt zu Lebensmitteln, generell ab.
    • Artikel mit Pulverlackbeschichtung (Zier- und Übertöpfe der Serien *Ceramano* colors) sind ausschließlich für floristische Zwecke bestimmt, da der Kunststoffüberzug nicht hochkratzfest und insbesondere gegenüber Hitzeeinwirkung nicht beständig ist.
    • Für wasserdicht imprägnierte Gefäße der Serien *Ceramano* waterproof gilt das Gleiche wie für beschichtete Artikel; auch diese dürfen ausschließlich zu floristischen Zwecken genutzt werden.

Wir weisen abschließend darauf hin, dass es sich bei unseren Töpfen, Schalen und Untersetzern um keramische Erzeugnisse mit einem hohen Anteil an so genannter Offener Porosität handelt.

Bei Kontakt mit Lebensmitteln sind die einschlägigen hygienischen Standards einzuhalten, um durch mangelnde Sauberkeit verursachte Erkrankungen zu vermeiden. Dazu gehört das gründliche Reinigen vor bzw. nach dem Gebrauch mit heißem Wasser und geeigneten Spülmitteln!

© Spang

Tontöpfe bei Minusgraden

Eine immer wieder gestellte Frage im Bezug auf Tontöpfe ist die nach der Frostbeständigkeit oder Winterfestigkeit.

Jedes Jahr im Herbst werden oft selbst diejenigen Pflanzen ins Haus geholt, die durchaus im Freien hätten überwintern können.

Doch die Aussicht, im nächsten Frühjahr vor einem Scherbenhaufen eines ehemaligen Tontopfes zu stehen, lässt manchen diese mühevolle Aufgabe angehen.

Es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, damit Frost zerstörend wirken kann:

  • Das Wichtigste ist Feuchtigkeit. Einen trockenen Topf kann der Frost nicht knacken.
  • Wenn sich in einem feuchten oder nassen Topf das in den Poren zu Eis gefrierende Wasser nicht ungehindert ausdehnen kann, wird es einen hohen Kristallisationsdruck aufbauen. Bei Überschreiten der Festigkeitsgrenzen kommt es zum Bruch des Tongefässes.
  • Häufige Frost- und Tauwechsel sind für die Lebensdauer des Topfes ungünstig. Bei Vorschädigungen, wie kleinen Rissen oder sonstigen Fehlstellen, besteht die Gefahr, dass von hier aus der Artikel zerstört wird.

Befolgen Sie die nachstehenden Hinweise, um Ihrem Tontopf das unbeschadete Überwintern zu ermöglichen:

  1. Sorgen Sie für eine gute Wasserableitung im Topf, damit durch Staunässe verursachte Vereisung das Gefäß nicht sprengen kann.
  2. Das Bodenloch sollte frei sein und gegebenenfalls durch eine nach oben gewölbte Tonscherbe abgedeckt werden. So kann das Wasser gut abfließen.
  3. Stellen Sie den Topf auf Füße (als Zubehör erhältlich); der Topf kann zum einen nicht am Boden festfrieren und Wasser kann nach allen Seiten abfließen.
  4. Wenn möglich, stellen Sie den Topf an eine vor Niederschlag und Zugluft geschützte Stelle. Sie vermeiden so Durchnässung und die Gefahr zerstörender Eisbildung.

Immer wieder trifft man auf die Behauptung, industriell gefertigte Tongefäße wären, im Gegensatz zu handwerklichen Terrakotten, nicht frostsicher; eine so allgemein nicht zutreffende Annahme. Wir empfehlen Ihnen allerdings, Balkon- und Terrassenkästen sowie Girlandentöpfe nicht ungeschützt im Freien überwintern zu lassen. Bei diesen Artikeln kann, bedingt durch das spezielle Herstellungsverfahren, eine Schädigung durch Frost nicht völlig ausgeschlossen werden. Entsprechendes gilt auch für glasierte Untersetzer.

Töpfe und Pflanzschalen aus unserer Produktion haben sich in vielen Jahren des praktischen Einsatzes als außerordentlich frostbeständig erwiesen. Dies ist ein Ergebnis der außergewöhnlichen Materialeigenschaften, der sorgfältigen Verarbeitung und der hohen Gefügefestigkeit nach dem keramischen Brand.

Eine seriöse, allgemein gehaltene Garantie auf die Frostsicherheit von Tontöpfen kann Ihnen niemand geben. Wenn Sie aber die oben stehenden Hinweise beachten können Sie sicher sein, mit SPANGProdukten auch für die Winterzeit die richtige Wahl getroffen zu haben.

© Spang

Ausblühungen an Tonblumentöpfen und -pflanzgefäßen

Warum blühen Tontöpfe aus ?

Ausblühungen auf Tontöpfen sind Salzablagerungen unterschiedlicher Herkunft und Zusammensetzung.

Das Ton-Pflanzgefäß ist ein aus Naturrohstoffen hergestelltes Produkt. Es kann unter Anderem Anteile von Kalzium- und Magnesiumsalzen enthalten. Die geographische Herkunft und chemisch-mineralogische Zusammensetzung des Tonmaterials spielt hier eine große Rolle. So enthalten z.B. einige südeuropäische Terrakotten verbreitet hohe lösliche Kalkanteile und neigen daher besonders stark zum Ausblühen.

Auch moderne Blumenerden sind häufig mit Dünge- und Hilfsstoffen versetzt, um das Gedeihen der Pflanze zu fördern, Pilzbefall zu verhindern und ähnliches mehr. Alle diese Stoffe müssen wasserlöslich sein, damit sie von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. In eigenen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die chemische Zusammensetzung der Ausblühungen fast identisch ist mit den Hauptinhaltsstoffen der Blumenerde. Sie bestehen im wesentlichen aus Sulfaten, Nitraten, Phosphaten und Ammoniumsalzen. Dies kann auch eine Erklärung dafür sein, dass ausgeblühte Töpfe verhältnismäßig schnell veralgen oder vermoosen, hier dienen die Ausblühsalze offenbar als Nährboden. Auch das Gießwasser enthält je nach Region unterschiedlich gelöste Mineralstoffe in der Hauptsache Kalzium- und Magnesiumkarbonat, Sulfate- und chloridhaltige Salze. Ausblühungen können begünstigt werden, wenn beim Gießen eines vorgedüngten Substrats mit hartem Wasser die gelösten Salze von der porösen Wand des Tontopfes aufgenommen und durch Kapillarwirkung an die Außenfläche transportiert werden. Dort verdunstet die Flüssigkeit an der Umgebungsluft; es entstehen die bekannten Flecken. Der Tontopf wirkt so ähnlich wie ein Filter, an dessen Oberfläche sich die Feststoffe niederschlagen. Die im Allgemeinen erwünschte hohe Porosität des Topfes begünstigt in der Regel noch diesen Vorgang, da der Flüssigkeitstransport durch die Topfwand schneller vonstatten gehen kann.

Können Ausblühungen vermieden werden ?

Ein neuer Tontopf ist in der Regel makellos. Damit dies so bleibt, haben Sie die Möglichkeit, seine Innenflächen zu versiegeln. Der Fachhandel bietet eine Reihe von Oberflächenversieglern oder Steinimprägmiermitteln an die helfen, das Ausblühen zu verhindern. Auch Bohnerwachs kann zum Abdichten verwendet werden. Der Topf verliert damit zwar seine Porosität, wird aber auch nicht mehr ausblühen. Düngestoffe sollten nur sehr sparsam angewendet werden. Verzichten Sie auf zu häufiges Nachdüngen. Eine überdüngte Pflanze kümmert ebenso wie eine, die zu wenig gedüngt wurde.

Können Ausblühungen beseitigt werden ?

Leider lassen sich die einmal verfestigten Salze mit vertretbarem Aufwand ohne Weiteres nicht mehr auflösen und ganz aus den Poren entfernen. Der Belag ist, wenn überhaupt, nur sehr schwer wieder zu beseitigen. Wenn der Topf Ausblühungen aufweist können Sie versuchen, ihn mit einem Haushaltsessigreiniger und einem harten Fliegenschwamm zu reinigen. Danach sollte das Gefäß mit viel Wasser abgespült werden.

Fazit

Ausblühungen an porösen Tongefäßen sind eine völlig natürliche Produkteigenschaft. Wenn Sie diese aus ästhetischen Gründen nicht akzeptieren wollen haben Sie die Möglichkeit durch Versiegeln, wie oben beschrieben, vorzubeugen. Sie haben es vielfach selbst in der Hand, die Menge der wasserlöslichen Salze durch Auswahl geeigneter Pflanzenerden und die Verwendung weichen Wassers (Regenwasser) zu begrenzen. Der Tontopf unterliegt im Laufe seiner oft sehr langen Gebrauchsdauer vielen Einflüssen. So stellen sich nach einiger Zeit im Außenbereich Moos- und Flechtenbildung ein. Der Tontopf wird mehr und mehr in die ihn umgebende Natur eingegliedert. Dies ist kein Zeichen eines Mangels, sondern im Gegenteil ein von vielen gewünschter optischer Effekt, der mit dem Erscheinungsbild eines alten Ziegeldaches vergleichbar ist. Ein so mit Patina versehener Tontopf ist optisch in jedem Fall ansprechender als beispielsweise ein steril sauber wirkendes Kunststoffgefäß.

© Spang